Wie kann man als Bürgermeisterin eine Stadt und ihr Sozialleben mitgestalten?
In meiner Amtszeit habe ich einige Schwerpunkte anders gesetzt als mein Vorgänger. Neben all den Pflichtaufgaben, die ich schon angesprochen habe, ist mir die Innenstadtbelebung sehr wichtig. Wir haben eine Größe, wo man sich noch kennt. Es ist so schön, wenn die Menschen in die Stadt gehen, und sie treffen sich in der Eisdiele oder im Café oder auf einen Wein, auf ein Bier.
Alle Städte haben mit der Entwicklung des Handels in der Innenstadt zu kämpfen. Wir alle haben unser Einkaufsverhalten verändert. Viele kaufen fast alles im Internet ein. Wir müssen entscheiden, was wir aus unseren Städten machen. Ich habe eine Stabsstelle zur Kultur- und Innenstadtförderung etabliert. Wir konnten trotz Corona neue Gastronomiebetriebe etablieren. Wir hatten letztes Jahr zum ersten Mal ein Straßenmusikfestival und ein Rosé-Weinfestival, alles in rosé und pink und tolle Weine. Die Resonanz war so groß, dass wir fast nicht mehr nachgekommen sind mit dem Weinausschenken. Wir haben auch bereits etablierte Weinfeste, das Altstadtfest und den Kultursommer auf den Tauber-Terrassen. Ich freue mich, dass wir es in der jetzigen Zeit geschafft haben, die Stadt noch attraktiver zu machen, so dass man gerne und oft in die Stadt geht.
Besonders stolz bin ich, dass wir nach den Vorarbeiten vom Land Baden-Württemberg das Sanierungsgebiet “Untere Altstadt 3” bewilligt bekommen haben. Das ist für uns die Basis, dass wir unseren Stadteingang Süd neu gestalten können. Wir sind eine Stadt am Fluss und eine Stadt am Fluss hat einfach Charme. In Abstimmung mit dem Land haben wir eine Planung gemacht, um die Tauber zu renaturieren. Es wird ein Naturbereich entstehen und ein Bereich, wo die Tauber erlebbar wird für die Menschen, mit Holzdeck und Kiesufer. Und es soll auch einen wunderschönen, neu gestalteten Übergang in unsere Fußgängerzone geben, zu den Eisdielen und unserem schönen Wasserspielplatz. Da bin ich schon stolz, dass wir dafür die Basis gelegt haben.